Gründung der Antiklassistischen Vernetzung // Solibar am 1.10. // Vortrag am 5.10.

No Racism, no Sexism, no Fascism, … – no Classism?
 
Von Konzertplakaten, Awarenesskonzepten bis hin zu den Auswahlkategorien linker Buchläden – wenn auf die gleichberechtigte Existenz verschiedener thematischer Kämpfe aufmerksam gemacht wird, fehlt in der Regel mindestens einer: Antiklassismus
 
Obwohl das Leben in prekären Verhältnissen für unzählige Menschen bitterer Alltag ist, gibt es insbesondere innerhalb linker Räume keinen nennenswerten Diskurs über die lähmende Perspektivlosigkeit, die erfahrene Abwertung oder die Folgen der ständigen Misshandlungen durch ein klassistisches System, dem Menschen inner- und außerhalb der linken Blase ausgeliefert sind. Die Menschen, die vom kapitalistischen System am härtesten ausgebeutet werden, sind innerhalb linker Kontexte so unsichtbar, dass es über ihre Problematiken weder einen Diskurs gibt, noch einheitliche Begrifflichkeiten.
 
Für uns ist klar, dass eine emanzipatorische Bewegung ihre Kämpfe intersektional von links und unten führen muss!
 
Auseinandersetzungen mit anderen Diskriminierungsformen wie Rassismus und Sexismus, die die Existenz von Klassen vergessen, laufen starke Gefahr in eine liberale, das kapitalistische System affimierende Richtung abzudriften.
 
Bringt Klasse in linke Räume!
 
Wir beobachten, dass Menschen mit Mittelschicht-Hintergrund in linken Räumen überproportional repräsentiert sind und sehen auch, dass gerade diese Menschen aufgrund ihrer sozialen Herkunft sehr oft kein Bewusstsein für die Lebensrealitäten der Unterschicht haben und sich teilweise nicht mal der Existenz einer prekarisierten Unterschicht bewusst sind. Die fehlende Auseinandersetzung mit sozialer Herkunft führt zu einer Unsichtbarmachung von Klasse als Kategorie und dadurch zwangsläufig zu einer Dominanz von privilegierten Menschen in linken Spaces und Gruppen. Wenn Menschen mit bürgerlichem Hintergrund die Themen setzen, spielen Armut, Klassismus und soziale Hierarchien in aller Regel keine Rolle.
 
Wir nehmen das nicht länger hin!
 
Deshalb haben wir, eine Gruppe von Klassismusbetroffener Menschen, die Antiklassistische Vernetzung Leipzig gegründet.
 
Mit Workshops, Vorträgen und Gelegenheiten zur Vernetzung wollen wir eine Perspektive für antiklassistische Arbeit schaffen.
 
Soli-Bar am 1.10. – Eisenbahnstraße 125 – Beginn: 20:00
 
Startpunkt hierfür ist unser Barabend am 1.10. in der Eisenbahnstraße 125. Beginn ist 20:00. Kommt bei Musik und Getränken mit uns ins Gespräch! Die Einnahmen des Barabends werden genutzt, um Workshops und Materialien zu finanzieren.
 
Vortrag: Bildungsungerechtigkeiten und Klassismus (von Andreas Kemper) – 5.10. / 17:00 – NS228 Seminargebäude
 
Unser erster Vortrag behandelt das Thema Bildungsungerechtigkeiten und Klassismus und findet am 5.10. um 17:00 im Raum 228 des Seminargebäudes am Hauptcampus der Uni statt. Den Vortrag wird Andreas Kemper halten – ein Soziologe der sich seit langem mit Klassismus auseinandersetzt und eine zentrale Persönlichkeit in der Wiederbelebung des antiklassistischen Diskurses ist.
 
Für mehr Infos, folgt uns auf Social Media:
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Kommt vorbei – wir freuen uns auf euch!